von Klaus Stakemeier
Alles stimmte an diesem Sonntag, 16. September. Die Luft war spätsommerlich warm und die Sonne tauchte den Marktplatz in gleißendes Licht. Die vielen Menschen, die kamen, um das Fest der Kulturen zu feiern, waren fröhlich gestimmt. Sie bummelten von Stand zu Stand, um sich zu informieren und Köstlichkeiten wie Falafel, Pierogi, Baklava oder Lokum zu probieren und sich mit Çay oder Mocca zu stärken. Von der zentral gelegenen Bühne ertönte bunte Musik zum Mitwippen oder -tanzen.
Auch für uns von Exil stimmte alles: Das Büro für Friedenskultur hatte uns diesmal einen Pavillon direkt vor der Marienkirche zur Verfügung gestellt. Schon um 11.45 Uhr trafen sich fünf von uns an der Exil-Geschäftsstelle in der Krahnstraße 11, um die Stand-Utensilien abzuholen. Am Exil-Pavillon angekommen, stellte sich uns die Frage, wie wir Info-Material und Button-Druckmaschine so platzieren, dass alle genug Platz haben. Eine Lösung fand sich, als Claudia Imig, Mitarbeiterin des Friedensbüros, vorbeikam und uns anbot, den benachbarten Pavillon mit zu benutzen, der als Unterstellmöglichkeit bei Regenwetter eingeplant war. Das war für unsere Projekte FreiZeit für Flüchtlingskinder und UMFdenken – jetzt! ideal: So konnten sie im eigenen Pavillon Buttons drucken, Kinder beschäftigen und ihre Fotowand mit Bildern von ihren Aktivitäten zur Schau stellen. Unsere beiden Roll-up-Banner stellten wir so auf, dass deutlich wurde: Die beiden Pavillons gehören zusammen. Da Exil auch Gründungsmitglied der Seebrücke Osnabrück ist, nutzten wir zusätzlich eine Ecke für die Seebrücke-Flyer und ein orangenes Papierschiffchen. Den ganzen Nachmittag über wurden unsere Stände von Menschen mit Fragen zur Geflüchtetenarbeit aufgesucht, auch zahlreiche Deutschschüler*innen, aktuelle oder ehemalige Klient*innen und Vereinsmitglieder schauten vorbei. Andere legten einen Stopp bei uns ein, weil sie Vorstandsmitglied Andreas Neuhoff gut kennen, der den Stand mit betreute. Auch Betreuer*innen von Nachbarständen kamen zur Begrüßung oder brachten Kaffee und Kuchen vorbei. So gingen für alle Standbetreuerinnen und -betreuer die 7 Stunden bis zum Abbau schnell vorbei.
Doch vorher erwartete uns noch ein Exil-Highlight auf der Bühne: Unter dem Titel „Exil – Musikalisch vertonte Gedichte Geflüchteter“ hatte Daniela Boltres, Leiterin des Projekts „Leben Erzählen Schreiben“, ein kurzes, aber umso überzeugenderes Programm auf die Beine gestellt. Gedichte lasen: Zico Ahmed (18 J.) aus dem Irak, Hasan Alhasan (42) aus Syrien und Ella Marina Boltres (10) aus Berlin–Rostock–Osnabrück. Dazu spielte die Band „Koma Merdin“ mit den Musikern Sheren, Scherwan und Bassl, alle drei aus Syrien (Oud, Gitarre, Gesang). Dee ca. 10-minütige Auftritt unterschied sich deutlich von den anderen Bühnendarbietungen, was von mehreren Besuchern lobend erwähnt wurde.
Wir freuen uns, dass sich so viele Engagierte am Gelingen unserer Präsentation beteiligt haben und bedanken uns bei den Teilnehmenden des Bühnenauftritts ebenso wie bei den vielen Mitarbeiter*innen von FreiZeit für Flüchtlingskinder und UMFdenken – jetzt!, die mit insgesamt zehn Personen die Standbetreuung und den Hin- und Rücktransport organisiert haben.