Integrationsarbeit nicht aufs Spiel setzen

Grüne Landtagsfraktion

Osnabrück. Im Rahmen ihrer Fraktionstour haben Abgeordnete der Landtagsfraktion der Grünen mit den Trägern der Flüchtlingshilfe in Osnabrück über die drohende Kürzung der Finanzierung der Flüchtlingssozialarbeit gesprochen. Tenor auf beiden Seiten: Eine Kürzung hätte fatale Folgen für die Integrationsarbeit und würde schlimmstenfalls bereits Erreichtes wieder zunichtemachen. Die Vertreterinnen des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Outlaw – Gesellschaft für Kinder und Jugendhilfe gGmbH und Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. betonten deutlich, dass der Bedarf an Migrations- und Integrationsberatung in den Kommunen ungebrochen enorm hoch sei.

Maren Wilmes: „Menschen brauchen weiterhin Unterstützung“

„Die Themen in der Beratung haben sich verändert, aber der Bedarf ist nicht weniger geworden“, sagte Maren Wilmes, Fachbereichsleitung Migration bei der Caritas. „Die Integration in den Arbeitsmarkt, in die Bildungseinrichtungen und die Regeleinrichtungen birgt viele Hürden, die bewältigt und effektiv gestaltet werden müssen – und dafür brauchen die Menschen weiterhin Unterstützung.“

Gabi Gaschina: „Flüchtlingssozialarbeit hat starken präventiven Charakter“

Gabi Gaschina, Bereichsleiterin bei Outlaw, fügte hinzu: „Man darf nicht vergessen, dass die Flüchtlingssozialarbeit einen starken präventiven Charakter hat: Sie ist wie ein Frühwarnsystem, über das sich anbahnende Probleme bei Einzelpersonen oder in Familien und Stadtteilen sichtbar werden, sodass den Betroffenen frühzeitig Hilfe angeboten werden kann.“

Sara Höweler: „Fokus auf Rückkehrberatung ist falsches Signal“

Exil-Geschäftsführerin Sara Höweler betonte: „Dass der Fokus in der Debatte und auch in der Finanzierung zunehmend auf der Rückkehrberatung liegt, ist ein falsches Signal und hilft bei den wichtigen Fragen nicht weiter. Eine Kürzung im Bereich der Flüchtlingssozialarbeit würde zu erheblichen Schwierigkeiten in den Kommunen führen und Integrationsprozesse verlangsamen.“

Belit Onay: „Ziel der gesellschaftlichen Teilhabe erreichen“

Bei den Grünen stießen die Trägervertreterinnen auf offene Ohren. „Wir setzen uns für den Erhalt der noch unter der rot-grünen Landesregierung deutlich aufgestockten Mittel für die Flüchtlingssozialarbeit ein“, versicherte Christian Meyer, stv. Fraktionsvorsitzender. „Durch den massiven Ausbau der Flüchtlingssozialarbeit haben wir in der vergangenen Wahlperiode eine verlässliche Infrastruktur geschaffen, um Geflüchtete zu unterstützen und ihnen Perspektiven zu eröffnen.“ Belit Onay, migrationspolitischer Sprecher, ergänzte: „Die Finanzmittel dafür sind weiterhin dringend erforderlich. Geflüchtete benötigen während des sich über Jahre erstreckenden Integrationsprozesses eine verlässliche und dauerhafte Unterstützung durch die Beratungsstellen, um das Ziel der gesellschaftlichen Teilhabe zu erreichen.“

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