Anerkennung ist auch tanzbar

Bleib doch Mensch!

Die Demo „Bleib doch Mensch!“ mobilisierte rund 600 Teilnehmende. Auf der Bühne im Schlossgarten gab es vier geplante und einen spontanen Redebeitrag zu Fluchtgründen und Fluchtgeschichten. Bewegend, wenn ein altes Handy der persönliche Friedhof einer Vergangenheit und vieler Freunde wird oder der Wunsch nach Frieden zu Verfolgung führt. Dennoch zeigten Geflüchtete, wie trotz allem das Leben gefeiert wird. Tanzend, mitreißend und dabei selbstkritisch.

Aus vielen Teilen der Welt kommend, berichteten Menschen von verlorenen und neuen Träumen, von Willen zu leben. Wie es im neuen Leben sein könnte und ist, war ebenso Thema, immer begleitet vom Wunsch, dass die Menschenrechte für jeden überall gelten mögen. Auch die neuen Freunde und Herausforderungen standen neben Sehnsucht und Menschlichkeit. Und immer wieder war da die Sehnsucht nach dem Schutz, den jede der vorgetragenen Geschichten erzählte. „Ich danke ihnen, das sie hier sind und mir zuhören. Es ist eine kalte Nacht, aber eine, die ich nicht vergesse!“, sagte eine Rednerin. Dann kam der Musiker Ibrahim Keivo auf die Bühne. Aus der anerkennenden Umarmung zu einer Rede wurde ein Tanzen vieler Menschen einer Welt. Menschen, die einander zuhören und miteinander redeten.

Die Organisatoren vom DGB und von Exil waren beeindruckt davon, was hier gelungen war. Es war keine leichtfertige Entscheidung. Es war ein Wagnis mit vielen Hürden und heftigen Attacken. Es ist gelungen. Menschenrechte und Menschlichkeit sind mehr als ein paar Reden. Bei Heißgetränken und Gebäck, wie es in vielen Gegenden dieser Welt üblich ist, wenn Menschen sich Zeit nehmen füreinander. „Davon wollen wir mehr!“, erklärten die Organisatoren und jene, die endlich zu Worte kamen.

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