Mittwoch, 18. Dezember, 17.30 Uhr
Osnabrück. Wie fühlt es sich an, „Flüchtling“ in Deutschland zu sein? Wohin mit der Vergangenheit und den Erinnerungen an das, was war? Diesen Fragen geht der Dokumentarfilm „Newcomers“ des in Osnabrück lebenden syrischen Regisseurs Ma’an Mouslli nach, den Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. anlässlich des Internationalen Tags der Migranten am 18. Dezember um 17.30 Uhr im Filmtheater Hasetor zeigt. Die Zuschauer erwarten viele intensive Momente. Denn in dem rund einstündigen Dokumentarfilm erzählen Geflüchtete teils sehr bewegende Details aus ihrem Leben: vom Tragischen, aber auch vom Schönen und Hoffnungsvollen. Von Verfolgung, Krieg und den Umständen der Flucht, aber auch von Träumen und Kindheitserinnerungen, vom stetigen Kampf für Freiheit und Würde.
„Ich wollte, dass das Publikum sich so fühlt als würden sie ganz persönlich mit den Menschen reden“
Einfühlsam in Szene gesetzt wurden sie von einem Regisseur, der selbst von Syrien nach Deutschland fliehen musste und dem die Menschen vor der Kamera offensichtlich vertrauen. Ma’an Mouslli hat es verstanden, die Interviewten für sich sprechen zu lassen: „Wir führen die Zuschauer ganz nah heran. Ich wollte, dass das Publikum sich so fühlt als würden sie ganz persönlich mit den Menschen reden.“
29 „Newcomers“ kommen zu Wort – aus acht verschiedenen Ländern
Gemeinsam mit der afghanischen TV-Journalistin Arezao Naiby, der deutschen Produzentin Sara Höweler und unterstützt von einem kleinen Team Ehrenamtlicher hat er deutschlandweit rund einhundert Interviews geführt. 29 „Newcomers“ kommen zu Wort, sie stammen aus acht verschiedenen Ländern: Syrien, Afghanistan, Iran, Libanon, Sudan, Guinea, Palästina und Deutschland. Doch das erfahren die Zuschauer nur zum Teil. In den Einblendungen zu Beginn der Interviews sieht man lediglich die Namen und Orte, in denen die Interviews geführt wurden. „Das Wissen darüber, woher die Menschen stammen, könnte den Blick auf das Wesentliche trüben“, sagt Mouslli. Und damit kommt er auch schon zu seinem Hauptanliegen: „Es geht uns darum, Newcomers als Menschen zu zeigen. Menschen mit Geschichten, die alle ein wenig unterschiedlich sind und doch alle gleich. Durch den Film habe ich zum Beispiel Menschen aus Afghanistan kennengelernt, die dieselben Erfahrungen gemacht haben wie ich.“
Das dritte Regie-Werk des in Osnabrück lebenden Regisseurs Maan Mouslli
„Newcomers“ ist das dritte Regie-Werk des in Osnabrück lebenden syrischen Regisseurs. Mit der Doku „Shakespeare in Zaatari” über geflüchtete Kinder im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari gewann er 2016 den Preis „Bester Film Non Professional“ beim Film Festival Cologne. Weitere Infos zum Film: newcomers-film.de