Mit MUT Spenden sammeln – ein Osnabrücker Buchprojekt

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Wie sagt man so schön? Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das gilt dieser Tage auch für den Exil e.V., denn nach langer, pandemiebedingter Wartezeit konnte nun endlich die Anthologie MUT offiziell vorgestellt werden, die zugunsten des Vereins ins Leben gerufen wurde. Als die Osnabrücker Buchmesse OSNA-Buch am Morgen des 21. Januars 2022 im Haus der Jugend ihre Pforten öffnete, war dies dementsprechend auch für den Exil e.V. Anlass zur Freude.

Lesungen und interessante Kurzinterviews

Über 50 Aussteller:innen warteten an jenem Samstag zwischen 10 und 18 Uhr mit ihren literarischen Erzeugnissen auf über zwei Etagen auf. Die Messe bot für sämtliche Besucher:innen die perfekte Möglichkeit, mit den anwesenden Autor:innen und Verlagen ins Gespräch zu kommen und an diversen Präsentationen von Neuerscheinungen exklusiv teilzuhaben. In diesem Zuge fanden auch Lesungen und interessante Kurzinterviews mit den Verantwortlichen auf der Bühne im großen Saal statt. Unter diesen Neuerscheinungen befand sich auch die eingangs erwähnte Anthologie.

Das Motto war „Toleranz und Miteinander“

Unter dem Motto Toleranz und Miteinander haben sich Osnabrücker Autor:innen (u.a. Erich Maria Remarque, Ulla Kalberg und Heiko Schulze) ehrenamtlich diesem Projekt gewidmet und Kurzgeschichten sowie Gedichte verfasst, die durch Fotografien von Harald Keller und Illustrationen von Maximilian Longwitz ergänzt wurden. Von phantastischen Geschichten über Krimis bis hin zu autobiographischen Eindrücken – Texte jeglicher Couleur finden Ihren Platz in diesem Buch und thematisieren die Leitbegriffe unter verschiedenen Gesichtspunkten. So liest man beispielwiese in der Kurzgeschichte Ein rotes Wunder der 18-jährigen Ary Ra von den aktualitätsbezogenen Gedankengängen eines fiktiven, personalen Erzählers, der in seiner Sichtweise und Weltanschauung recht eingeschränkt ist. Der Osnabrücker Autorin, Fotografin und Lehrerin Tina Schick gelang es indes, den spannenden Kurz-Krimi Mut zur Luke zu verfassen. Tina Schick scheute keine Mühen und hat sich für den Text nach Hamburg begeben, um dort auf der gleichnamigen Kunstausstellung zu recherchieren. Ein weiteres Beispiel stellt der autobiographische Bericht von Heiko Schulze dar, in dem er seine Erlebnisse als Hausbetreuer eines Flüchtlingsheims schildert – um nur einige Beispiele zu nennen.

Ein Teil des Verkaufspreises geht an Exil e.V.

Einige Exemplare der Anthologie wurden in der vergangenen Woche mitsamt der Spende von 200 € beim Verein hinterlegt (siehe Foto) und können weiter über den Online-Shop des Quadratur Verlags, der die Anthologie kostenfrei herausgegeben hat, für 8 € erworben werden – auch beim Exil e.V. direkt (www.exilverein.de) wurden Exemplare hinterlegt. 2 € des Einkaufspreises fließen pro Exemplar direkt in die Arbeit des Vereins, für den diese Thematik ein Hauptanliegen ist und der sich auch deshalb auf vielfältige Weise für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte einsetzt. Der Dank richtet sich selbstverständlich an alle Mitwirkenden sowie an die Mitarbeitenden des Erich-Maria-Remarque-Zentrums der Universität Osnabrück, die sich beim Verlag Kiepenheuer & Witsch dafür einsetzten, einen Remarque-Text honorarfrei zu veröffentlichen.

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