#LeaveNoOneToDie – Crewmitglied der Sea-Eye 4 berichtet von ihrem Einsatz auf dem Mittelmeer

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„Seenotrettung unter Druck“ lautete der Titel, zu dem die Seebrücke Osnabrück und Exil e.V. am 24.10.24 in die Villa_ eingeladen hatten, um über die Arbeit und die aktuellen Herausforderungen für die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer zu sprechen.

Crewmitglied Isabelle Pooth berichtete im Gespräch mit Johann Heinrich (Seebrücke Osnabrück) von der Arbeit auf der Sea-Eye 4 und der zunehmenden Kriminalisierung, der die zivilen Seenotrettungsorganisationen in den Mittelmeerstaaten ausgesetzt sind. Die Sea-Eye 4 selbst wurde mehrfach monatelang in verschiedenen Häfen festgesetzt und ohne konnte so nicht auf das Mittelmeer fahren, um dort Menschen in Seenot zu retten. Dabei ist der Einsatz der Seenotrettung dort unverzichtbar: Die Menschen auf den Booten sind meist völlig entkräftet und benötigen medizinische Hilfe. Die Boote sind überlastet und nicht geeignet für die Überfahrt über das Mittelmeer. Booth betonte: „Niemand betritt freiwillig ein Boot und riskiert die Überfahrt über das Mittelmeer. Die Lage in ihren Heimatländern zwingt sie dazu.“

Doch neben der Kriminalisierung der Seenotrettung ist die Finanzierung ein weiteres, großes Problem: Die zivile Seenotrettung trägt sich nur durch Spenden. Weil staatliche Stellen ihrer Pflicht zu retten oft nicht nachkommen, ist es umso wichtiger, dass die zivile Seenotrettung vor Ort ist – und ausreichend Mittel zur Verfügung hat. Spenden sind möglich unter: https://sea-eye.org/spenden/jetzt-spenden/

Dass der Austausch mit über 50 Interessierten im historischen Ort der Villa_ stattfinden konnte, ist dabei ganz besonders: In dem Gebäude befand sich zwischen 1932-1945 das Osnabrücker Hauptquartier der NSDAP. Heute ist es ein gesellschaftspolitischer Lernort, der als Mahnung an eine aktive Zivilgesellschaft und offene Demokratie dient.