Die Welt im Klimastress: Klimawandel als Fluchtgrund

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Schulen und Bildungseinrichten können bundesweit kostenfrei interaktives Projekt „Fluchtgrund Klimawandel“ ausstellen

Osnabrück, 5. September 2023. Die Hitzerekorde bewegen die Menschen weltweit: Was für einige (noch) die Freude über perfektes Badewetter ist, zieht auf der ganzen Welt schwerwiegende Folgen nach sich. Von Klimaveränderungen, die Menschen zur Flucht zwingen, berichtet die Wanderausstellung „Fluchtgrund Klimawandel“ des Osnabrücker Vereins Exil e.V. Ab September 2023 bis Februar 2025 können sich Schulen und andere Bildungseinrichtung aus ganz Deutschland um einen Ausstellungszeitraum beim Projektträger bewerben. „Die klimatischen Veränderungen sind derzeit mehr denn je spürbar. Flüsse und Seen trocknen aus, Böden werden rissig und unfruchtbar, Wälder verbrennen und Menschen und Tiere sterben aufgrund von Extremtemperaturen und Wassermangel“, berichtet Projektleiterin Dagmar Buck von Exil e.V. Dennoch sei eine umweltbedingte Flucht bis heute kein asylrechtlich anerkannter Fluchtgrund. „Wir haben den Titel der Ausstellung bewusst gewählt. Zum einen möchten wir junge Menschen informieren und sie zu eigenem Engagement motivieren. Zum anderen möchten wir aufmerksam machen auf die globalen Folgen und die Aussichtslosigkeit betroffener Menschen“, erklärt Buck.

Interaktive Exponate für lebensweltnahe Ansprache der Jugendlichen

Die Wanderausstellung „Fluchtgrund Klimawandel“ richtet sich mit interaktiven Exponaten wie einer Weltkarte mit Videowürfeln, VR-Brillen mit 360 Grad-Rundgängen, einem Tablet-Terminal sowie einer Foto-Aktion für Social Media an siebte bis 13. Schulklassen allgemeinbildender Schulen. „Das Thema Klimawandel bewegt vor allem junge Menschen sehr stark. Sie machen sich Gedanken um ihre eigene Zukunft, häufig sind sie sogar diejenigen, die die erwachsenen Personen in ihrem Umfeld aufklären“, erzählt Projektmitarbeiterin Therese Sextro von Exil e.V. Deshalb würden die Schülerinnen und Schüler bewusst mit ins Boot geholt. „Wir bilden interessierte junge Menschen zu Ausstellungsbotschafterinnen und -botschaftern aus und geben ihnen Hintergrundwissen mit an die Hand. Damit können sie ihre Klassen oder andere Gruppen eigenständig durch unsere Ausstellung führen“, erklärt Sextro.

Schulen und Bildungseinrichtungen können Ausstellungszeitraum ab sofort anfragen

Außerdem liege der Fokus auf der Sicht der Betroffenen. Im Vorfeld wurden deshalb Geflüchtete aus Sri Lanka, Marokko, Kolumbien, dem Sudan und dem Iran zu den klimatischen Veränderungen in ihren Heimatländern interviewt. Die Videos des syrischen Regisseurs Maan Mouslli, in denen sie von Dürre, Trockenheit, Wassermangel, Überschwemmungen und Krankheiten berichten, sind im Rahmen der Ausstellung zu sehen. Besucher*innen können sich zudem mit virtuellen Rundgängen einen Einblick in Umweltschutzprojekte in Indien, Argentinien, Indonesien, Äthiopien und Kenia verschaffen. Verschiedene große Organisationen wie Brot für die Welt, terre des hommes oder Fridays for Future wirken an dem Projekt von Exil e.V. mit und stellen Möglichkeiten für eigenes Engagement junger Menschen vor. Auf der Projektwebsite www.fluchtgrundklimawandel.de finden Interessierte weitere Informationen sowie Videostatements zum Thema von Personen des öffentlichen Lebens und jungen Engagierten aller Kontinente. Ab Ausstellungsbeginn Ende September stehen dort außerdem didaktische Begleitmaterialien kostenfrei zum Download zur Verfügung. „Wir wollen den Beteiligten die Möglichkeit geben, das Projekt so autonom wie möglich umzusetzen“, erläutert Sextro. Die ausstellenden Schulen und Bildungseinrichtungen erhielten deshalb eine Handreichung mit verschiedenen Ideen zur Vor- und Nachbereitung, die individuell an die Klassen und Unterrichtspläne angepasst werden können. Das Mitwirken als Aussteller ist für die Schulen und Einrichtungen kostenfrei. Gefördert wird das Projekt von der deutschen Bundesstiftung Umwelt, der deutschen Postcode Lotterie-Stiftung sowie den Evangelischen Stiftungen Osnabrück. Interessierte Einrichtungen können sich ab sofort mit ihrem Wunschzeitraum unter fluchtgrundklimawandel@exilverein.de an das Projektteam wenden.

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