von Sara Höweler
„Flüchtlinge gewinnen Schlauchbootfahrt auf der Hase“ – was für eine Schlagzeile, war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss. Der Preis für den schönsten Tisch, den Exil am Freitag beim Osnabrücker Bürgerdinner gewann, schwankt ein wenig zwischen skurril und makaber. Die Freude war trotzdem riesengroß. Gemeinsam mit Klient*innen hatten wir uns zum Bürgerdinner der Bürgerstiftung Osnabrück angemeldet, das am 18. August bereits zum dritten Mal auf dem Osnabrücker Rathausplatz stattfand. Eine Jury – dieses Jahr bestehend aus Dr. Ralf Waldschmidt, Intendant des Theaters Osnabrück, Dirk Schmiedeke, dem Gastwirt des Ratskellers, und Jeanette Pronck, Inhaberin des Blumenladens Klein Amsterdam – kürte uns zum schönsten Tisch des Abends.
Rund 1.000 Menschen hatten sich auf dem Rathausplatz versammelt und genossen unter freiem Himmel die selbst mitgebrachten Speisen und Getränke an den dort aufgebauten Tischen und Bänken. Das Abendessen wurde eingerahmt von zwei Regenschauern zu Beginn und zum Ende – doch dazwischen blieb es trocken und so kam auch über einen langen Zeitraum unser mit Teelichtern gebildeter Schriftzug „Exil“ zur Geltung, den wir auf einem Spiegel platziert hatten, der in der Mitte des Tisches lag – umrahmt von goldenen Deckchen, weiß-rosa Blümchen in goldenen Bechern und edlen Gläsern. Da wir direkt neben der Tanzfläche saßen, verbrachten wir auch viel Zeit mit Bewegung. Es war insgesamt ein sehr stimmiger und schöner Abend mit tollen Menschen, die genau an diesen Platz gehören: in die „Mitte“ der Gesellschaft. Dass wir nach Bekanntgabe des Preises leider auch einige abschätzige Kommentare und Blicke erhielten, bestärkt uns umso mehr, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.
Die Idee, am Bürgerdinner teilzunehmen, stammte von Petra Koch, die Deko von Britt Bartel. Beide konnten am Abend selbst nicht dabei sein – hoffentlich klappt das im nächsten Jahr!
