Foto: Philipp Hülsmann
Musikvideo von Exil e.V. feiert Premiere vor rund 15.000 Menschen im VfL-Stadion – Ein Lied über Zugehörigkeit, Vielfalt und Träume
Osnabrück, 17. Mai 2025 – Ein unvergesslicher Moment für rund 100 Kinder, Familien und Projektbeteiligte: Am 17. Mai 2025 feierte ihr Musikvideo „Osnabrück ist uns‘re Stadt“ Premiere auf der großen Leinwand im Stadion des VfL Osnabrück – direkt vor Anpfiff des letzten Saison-Heimspiels und vor rund 15.000 Zuschauer*innen. Das Video entstand im Rahmen des Projekts „SpürnOSes“ von Exil e.V. und wurde von Schüler*innen der Stüveschule und der Grundschule Haste selbst gestaltet: Sie sangen, tanzten, filmten – und wählten die Drehorte selbst.
Interview auf dem Spielfeld – mitten im Stadion
Auf dem Spielfeld mitten im Stadion standen am Samstag kurz vor Anpiff zwei der jungen Künstler*innen im Rampenlicht: Die Stadionsprecher Matthias Wellbrock und Carsten Thye interviewten Aras und Ramaas (beide 4. Klasse, Stüveschule), die beim Videoprojekt als Kamerakind bzw. Sängerin und Tänzerin mitgewirkt haben. Begleitet wurden sie von Ceyda Güler und Sara Josef vom Verein Exil e.V., die den Zuschauer*innen Einblicke in das Projekt gaben.
Aras, 11 Jahre: „Wir wussten: Es wird gut – wir sind Profis!“
„Ich spiele selber Fußball und wollte unbedingt im Stadion drehen. Ich möchte später mal beim VfL spielen!“, sagte Aras, 11 Jahre, beim Pressegespräch. „Ich war zuerst ein bisschen nervös, aber wir wussten: Es wird gut – wir sind Profis!“ Ramaas, ebenfalls 11 Jahre, erzählte: „Ich war erst schüchtern vor der Kamera. Aber dann hat das Tanzen und Singen total Spaß gemacht. Das Moskaubad war mein Lieblingsort.“
Einladung, sich als Teil einer vielfältigen Stadt zu verstehen
Der Song „Osnabrück ist uns’re Stadt“ ist eine Einladung, Osnabrück gemeinsam zu entdecken, offen zu sein – und sich als Teil einer vielfältigen Stadt zu verstehen. Mit Zeilen wie „Komm, ich zeig dir uns‘re Stadt, hier ist für uns alle Platz“ steht der Song für Zusammenhalt und die Freude am Miteinander. „Es gibt viele Lieder über Osnabrück – aber meistens aus der Sicht von Menschen, die hier geboren sind“, sagt Songwriterin Victoria Semel, die gemeinsam mit Benedikt Schlereth Musik und Text geschrieben hat. „Wir wollten zeigen: Auch wenn du neu bist, kannst du dazugehören. Jeder Mensch kann Teil dieser Stadt sein.“

Das Projekt „SpürnOSes – Wir sind Osnabrück!“ bringt Kinder aus verschiedenen Lebensrealitäten zusammen – auch Kinder aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Osnabrück und Hesepe nahmen teil und entdeckten Osnabrück über Schnupperangebote.
Die Bremer Brücker war für viele Kinder ein besonderer Ort
„Im Projekt geht es darum, Osnabrück mit den Augen der Kinder zu entdecken – ganz selbstbestimmt und auf Augenhöhe“, so Ceyda Güler, Projektleitung bei Exil e.V. „Die Kinder erkunden, was ihnen gefällt, was sie bewegt – und zeigen uns, wo sie sich zugehörig fühlen. Das Musikvideo ist ihre Botschaft gegen Ausgrenzung – für Sichtbarkeit und echte Teilhabe.“ Drehorte waren u.a. das Moskaubad, das Cinema-Arthouse, das Haus der Jugend, verschiedene Schulhöfe – und natürlich die Bremer Brücke, die für viele Kinder ein besonderer Ort war – und den sie sich auch als Ort für die Premiere gewünscht hatten.
„Osnabrück ist für alle da“
„Das Stadion war ein Herzensort für viele – einige Kinder waren zum ersten Mal hier“, erklärt Sara Josef, Geschäftsführung von Exil e.V. „Dass das Video jetzt genau hier gezeigt wurde, wo sonst ihre Idole auflaufen, ist ein starkes Signal: Osnabrück ist für alle da – das wollten wir zeigen.“

„Ein unglaubliches Erlebnis“
Unter den Zuschauer*innen waren auch geflüchtete Kinder, Familien und Projektbeteiligte, die gemeinsam von der Westkurve aus die Premiere und das Spiel erlebten – ein besonderes Highlight für alle Beteiligten. „Die Premiere vor so einem großen Publikum war für die Kinder ein unglaubliches Erlebnis. Sie haben ihre Stadt aus ihrer eigenen Perspektive gezeigt – und dafür verdientermaßen großen Applaus bekommen“, ergänzt Projektleiterin Ceyda Güler.
Teilnahme der Kinder mit Gemeinwohl-Tickets ermöglicht
Exil e.V. dankt dem VfL Osnabrück herzlich, dass er den Kindern diesen Wunsch erfüllt hat und das Stadion nicht nur als Ort der Premiere zur Verfügung gestellt hat, sondern auch die Teilnahme der Kinder und ihrer Familien mit Gemeinwohl-Tickets ermöglicht hat. Gefördert wird das Projekt „SpürnOSes“ von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung und der Aktion Mensch. „Ohne das Vertrauen unserer Fördermittelgeber wäre das Projekt nicht möglich gewesen – und auch der Song wäre wohl nie geschrieben worden. Dafür ganz herzlichen Dank“, so Exil-Geschäftsführerin Sara Josef abschließend.