Martin, Marten, Haaki und Lotta sagen Tschüs

commYOUnication

von Klaus Stakemeier

Am Montag, 23. April, kam unsere Gruppe „commYOUnication“ ein letztes Mal in der Bergkirche zusammen, um „Tschüs“ zu sagen. „Wir hören auf, weil die Teilnehmerzahl in den letzten Monaten rapide abgenommen hat, zum Schluss waren oft nur noch zwei Teilnehmende da“, sagt Marten Heuermann, der gemeinsam mit Martin Tiemeyer die Gruppe leitete. „2015 und 2016 war viel Dynamik, alle wollten Kontakte zu Einheimischen haben und mit ihnen die deutsche Sprache lernen. Inzwischen sind die meisten etabliert, haben einen eigenen Freundeskreis und leben in eigenen Wohnungen. Vielleicht wurde ja auch dadurch unser Angebot zunehmend uninteressanter.“

Begonnen hatte alles 2014 in der Villa am Sedanplatz. Eine Gruppe Studierender gab dort Geflüchteten die Gelegenheit, ihre Sprache jenseits des Unterrichts praktisch anzuwenden bei Spiel, Unterhaltung und Geselligkeit. 2016 übernahm dann Martin Tiemeyer die Betreuung der Gruppe, Marten Heuermann stieß kurze Zeit später dazu. Von Anfang an dabei war auch der heute 81 Jahre alte Klaus Haak, den alle liebevoll „Haaki“ nennen. Er begleitete nicht nur jugendliche Geflüchtete zu den Treffen, sondern machte ihnen auch amtliche Schreiben verständlich und begleitete sie zu Behörden. Eine weitere feste Größe im Helferteam war Lotta Ottensmeyer. Beim letzten Treffen konnte Lotta schon nicht mehr dabei sein, weil sie mittlerweile ihrem Masterstudium in Göttingen nachgeht.

Dass die gemeinsamen Treffen bald nicht mehr stattfinden, stimmt alle Beteiligten ein wenig traurig. Doch bei der Erinnerung an die letzten beiden Jahre können sie schon wieder strahlen. Martin erzählt: „Ich hatte auf meiner Liste 150 Geflüchtete aus 20 Nationen, die zu uns kamen und mehr als 30 Deutsche, die uns unterstützt haben.“ Und sie erinnern sich an schöne Stunden: das gemeinsame Essen, zu dem alle etwas mitbrachten, die tollen Spieleabende, das gemeinsame Fastenbrechen im letzten Jahr und natürlich der Besuch der E-Kartbahn am Nettebad, der allen viel Spaß machte. Haaki denkt an bestimmte Teilnehmende, wie zum Beispiel den ehrgeizigen Sami Mohammed aus Südsudan, der der Neuen Osnabrücker Zeitung kluge Antworten für eine Video-Reportage gegeben habe.

Zum Ende des für sie letzten Abends in der Bergkirche wünschen sich die drei, dass es irgendwie weitergeht, dass sich neue Leute mit großem Elan und neuen Ideen melden, die das Angebot „commYOUnication“ neu erfinden möchten. Wer daran Interesse hat, meldet sich bei unserer Ehrenamtskoordinatorin Lara Benteler: [email]lara.benteler@exilverein.de[/email], Tel. 0541 380699-16,  Sprechstunde: donnerstags, 16.30 – 18 Uhr.

Das gesamte Exil-Team bedankt sich ganz herzlich bei Martin, Marten, Haaki und Lotta! Wir wünschen euch alles Gute und sagen „Tschüs“ (und hoffentlich bis bald)!

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