Gesichter des Vereins: Amina Charif

Amina Charif

Im Verein kennen sie nicht nur unsere Mitarbeiterinnen gut, sondern auch viele Mitglieder und Ehrenamtliche: Amina ist schon seit dem letzten Jahrhundert bei Exil. Im StadtgalerieCafé unterhielt sich Klaus Stakemeier bei Kaffee und Kuchen mit Amina über ihre Verbundenheit zum Verein.

Klaus: Amina, was führte dich nach Deutschland?

Amina: Mein Mann wohnte schon hier, als ich 1997 meine Heimatstadt Dschibuti und das gleichnamige Land am Indischen Ozean verließ, um hierher nachzuziehen. Die erste Zeit hier war nicht einfach. Man kennt niemanden und spricht nicht die Sprache. Inzwischen fühle ich mich aber wohl in Osnabrück, habe viele Freundinnen und fühle mich heimisch in meiner Moscheegemeinde im Schinkel, zu der viele Gläubige aus Nord- und Ostafrika gehen. Außerdem bereichern heute drei Kinder mein Leben, zwei Mädchen, 16 und 5 Jahre alt, und ein 14-jähriger Junge, die zur Gesamtschule Schinkel bzw. zum Kindergarten gehen.

Klaus: Wie und wann lerntest du Exil kennen?

Amina: Unser damaliger Vermieter war Exil-Mitglied. Er nahm mich 1998 mit dorthin und ich lernte Ruth Gonzalez‘ Frauengruppe kennen. Mich interessierte zuerst die Nähgruppe, die Alja Gerlach leitete und bei der ich mich mit Niema Atta Kiar, die aus Eritrea kam, anfreundete. In dieser Gruppe fühlte ich mich sofort wohl. Gerne nahm ich an allen Aktionen teil, auch den ein- bis zweimal jährlich stattfindenden Ausflügen und Besichtigungen. Sonst trafen wir uns oft zum gemeinsamen Kochen, Reden und Feiern. Im Jahr 2000 fing ich an, beim Internationalen Bund Deutsch zu lernen. Nebenbei war ich dann für Exil da, wenn ich gebraucht wurde. Beispielsweise kochten Niema und ich beim Fest der Kulturen oder anderen öffentlichen Auftritten orientalischen Kaffee, dessen Verkauf dem Verein zugute kam. Hierdurch lernte ich Andreas Neuhoff, Rosa Friesen, Renate und Jochen Ohliger, Ingrid Gostischa, Anna Pallas und viele andere kennen, die auch heute noch dabei sind.

Klaus: Ich habe dich schon häufig mit Britt Bartel in freundschaftlicher Umarmung gesehen. Wann hast du Britt kennengelernt?

Amina: Niema half mir 2005, etwas Geld dazuverdienen zu können, indem ich die Büroräume reinige, was ich heute noch mache. Hierbei lernte ich nach und nach viele Neue von Exil kennen, somit als eine der ersten auch Britt, die schnell ein gute Freundin wurde.

Klaus: Amina, schon 1998 wurdest du Mitglied im Exil-Verein und bist es immer noch. Warum ist dir das wichtig?

Amina: Es war mir immer schon wichtig, irgendwo dazuzugehören. Bei Exil gefiel mir zuerst die Möglichkeit, geflüchtete Menschen kennenzulernen und ihnen helfen zu können. Dann merkte ich, wie schön die Gemeinschaft ist und wie leicht es hier ist, Freundschaften zu schließen. Dabei denke ich an Niema, Sohila, Britt, Rosa und die vielen anderen. Meine beiden älteren Kinder interessieren sich auch schon für den Verein, und auch für sie ist er längst ein Stück Zuhause geworden.

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