Ein Hauch von Grammys: Charity-Konzert mit Dima Orsho

Charity-Konzert für Exil

von Julia Schächtele

Eine Grammy-Gewinnerin singt für Exil – diese einmalige Gelegenheit nutzten rund 150 Musikbegeisterte und lauschten der syrischen Sopranistin Dima Orsho. Von der Elbphilharmonie in Hamburg bis zur Millennium Stage in Washington ist die in Osnabrück vom Morgenland Festival bekannte Musikerin auf Bühnen in der ganzen Welt zuhause. Am vergangenen Sonntag unterstütze sie Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge mit einem Charity-Konzert in der Bergkirche. Begleitet von Manfred Leuchters virtuosem Akkordeon-Spiel und dem zarten Gitarrenspiel ihres Landmanns Ali Asaad erfüllte die Sängerin die Kirche mit mitreißenden Klängen.

Ob arabische Liebeslieder oder Bach – das Trio begeisterte mit unterschiedlichsten Genres und Stimmungen. Während Dima Orshos eindrucksvolle Stimme den Saal in scheinbar unendlich variablen Tonlagen durchdrang, vermochte Manfred Leuchter mit seinem Akkordeon nahezu zu verschmelzen und zauberte Klänge aus seinem Instrument, für die die Kirche genau der richtige Ort zu sein schien. Auch der Gitarrist Ali Asaad gab seinen Gesang zum Besten, mal allein, mal im Zusammenspiel mit Dima Orsho. So ergab sich ein Musikprogramm so bunt wie das gebannte Publikum. Eins ihrer Stücke widmete Dima Orsho “all the Syrian refugees who are suffering“ und bezog sich damit auf den Anlass des Konzertes: der Unterstützung von geflüchteten Menschen in Osnabrück.

Sara Höweler, Geschäftsführerin von Exil, moderierte die Veranstaltung und rief nach zehn beeindruckenden Songs zum Spenden auf. Das Publikum zeigte sich großzügig und honorierte die künstlerische Leistung entsprechend. Im Gegenzug erhielten die Besucher von Dima Orsho signierte Buttons und zwei weitere Lieder als Zugabe. Unter tosendem Applaus verließen die Künstler anschließend die Bühne und die Veranstaltung klang mit syrischen Leckereien und Getränken gemütlich aus.

Das Konzert war Teil einer Reihe kultureller Veranstaltungen, die anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Exil stattfinden. Auftakt war eine Lesung mit den iranischen Brüdern Sadinam im Februar, größtes Highlight ist die Geburtstagsfeier am 31. August im Haus der Jugend, für das bereits der vom Morgenland-Festival bekannte „Troubadour des multikulturellen Syriens“, Ibrahim Keivo, zugesagt hat. Exil sagt den Musikern, Maan Mouslli als Initiator, allen Helfer*innen, Sponsoren und Spender*innen herzlichen Dank für ein wunderbares Konzert und die damit verbundene Unterstützung.

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