Ausfall des Spendenabends durch COVID-19 positiv genutzt: Studierende und Dozierende setzen Zeichen gegen rechte, rassistische und menschenfeindliche Gewalt
Osnabrück, 11. Februar 2022. Erneut durften wir uns Ende Januar über das tolle Engagement der Fachschaft Katholische Theologie der Universität Osnabrück freuen: 445 Euro haben Studierende und Dozierende beim „virtuellen Spendenabend“ im Dezember für die Beratung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gesammelt. Als Anlaufstelle für Betroffene in Nordwest-Niedersachsen unterstützt Exil e.V. alle Menschen, die Anfeindungen dieser Art als Betroffene, Angehörige oder Zeug*innen erlebt haben. Dass das akut und wichtig ist, zeigen die aktuellen Zahlen: Seit Juli 2020 hat die Betroffenenberatung Niedersachsen mehr als 215 Fälle begleitet. Darunter Fälle mit verbaler oder nonverbaler Gewalt, mit teils schwerer Körperverletzung und versuchtem Mord.
„Wichtig, eine Organisation lokal in Osnabrück zu unterstützen, die Menschen hilft“
„Uns war wichtig, eine Organisation lokal in Osnabrück zu unterstützen, die Menschen hilft, die bedroht werden. Wir wollten etwas bewegen. Exil e.V. ist da einfach die Adresse in Osnabrück. Man kennt euch und weiß, dass ihr tolle Arbeit leistet“, sagte Fachschaftsmitglied und Theologiestudentin Svenja Polinski bei der virutellen Spendenübergabe mit Exil-Mitarbeiterin Laura Baumann am 26. Januar. Stellvertretend nahm sie mit ihren Kommiliton*innen Lara Landwehr, Christiane Overmeyer und Daniel Gärtling an der Online-Spendenübergabe teil.
Spendenabend durch steigende Corona-Zahlen abgesagt – doch dabei sollte es nicht bleiben
Eigentlich war ein ganzer Spendenabend geplant. Alles war vorbereitet: Der Ort, der Stand, die Leute, Informationsangebote und etwas zu essen und zu trinken – und dann stiegen die Corona-Zahlen wieder. Um sachgerecht und verantwortungsbewusst mit den Auswirkungen der Pandemie umzugehen, haben sich die 16 Mitglieder der Fachschaft Katholische Theologie gemeinsam mit ihrem Professor Dr. Georg Steins dazu entschieden, den Spendenabend abzusagen. Doch dabei sollte es auf keinen Fall bleiben.
Nicht nur Studierende, auch Dozierende beteiligten sich an der Spendenaktion für Exil
„Erst waren wir alle etwas frustriert. Ich glaube, fast jeder kennt das mittlerweile, dieses Corona-macht-dir-einen Strich-durch-die-Rechnung-Gefühl! Das wollten wir einfach nicht mehr. Herr Steins hat dann vorgeschlagen, dass wir trotzdem Spenden einsammeln können. Und da waren wir alle wieder dabei“, sagte Lara Landwehr. So wurde kurzerhand eine E-Mail verfasst, und die holte diesmal nicht nur die Studierenden ins Boot, sondern sorgte dafür, dass sich auch die Dozierenden an der Spendenaktion für Exil e.V. beteiligten.
Fachschaft unterstützt Exil bereits seit 2017
„Ganz wunderbar, diese Aktion und euer unbedingter Wille, zu helfen – damit habt ihr dazu beigetragen, den Betroffenen von Rassismus, rechter und menschenfeindlicher Gewalt weiter eine sichere Anlaufstelle zu bieten“, freute sich Laura Baumann, Fundraising-Mitarbeiterin von Exil. Seit 2017 unterstützt die Fachschaft Katholische Theologie den Verein mit Spenden und Taten. Wir sagen ganz herzlich Dankeschön und freuen uns auf weitere nette Begegnungen und Aktionen!