„Kein Ort für Kinder!“: Ausstellung zeigt Perspektiven geflüchteter Kinder und Jugendlicher

Einblicke in das Aufwachsen auf engstem Raum: Ein Mädchen mit ihrer älteren Schwester in einer Geflüchtetenunterkunft – eine der eindrücklichsten Aufnahmen der Ausstellung „Kein Ort für Kinder!“ von Terre des Hommes. Foto: Max Avdeev

Terre des Hommes und Exil e.V. geben mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Osnabrück Einblicke in das Leben in Erstaufnahmeeinrichtungen

Osnabrück, 21. Oktober 2025 – Wie erleben Kinder und Jugendliche das Leben in Erstaufnahmeeinrichtungen? Die Wanderausstellung „Kein Ort für Kinder!“ von Terre des Hommes gibt Antworten auf diese Frage – aus Sicht der Betroffenen selbst. Vom 24. bis 30. Oktober 2025 ist die Ausstellung in der Exil bewegt gGmbH, Möserstraße 36, Osnabrück, zu sehen. Ein Teil der Ausstellung entstand in Kooperation mit Exil e.V. und dem ehrenamtlichen Projekt „FreiZeit für junge Geflüchtete“, das regelmäßig Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche der Landesaufnahmebehörde (LAB) Bramsche-Hesepe anbietet. Die jungen Teilnehmenden erhielten Einwegkameras, mit denen sie ihren Alltag festhielten. Die entstandenen Bilder geben eindrückliche Einblicke in ihr Leben zwischen Ankommen, Warten und Hoffnung.

„Die Fotos zeigen, was Statistiken nicht erzählen“

„Die Fotos zeigen, was Statistiken nicht erzählen: wie Kinder in Unterkünften leben, spielen, träumen – und wie sehr sie sich Normalität wünschen,“ sagt Sara Josef, Geschäftsführerin von Exil e.V. „Mit der Ausstellung wollen wir ihre Stimmen sichtbar machen und einen lokalen Bezug schaffen: Die Fotos aus Bramsche-Hesepe zeigen, dass diese Realität nicht weit weg ist – die Kinder und ihre Familien erleben das hier bei uns.“

„Aufrütteln und Mut machen, sich für bessere Perspektiven einzusetzen“

Bei der Ausstellung „Kein Ort für Kinder!“ in der Exil bewegt gGmbH (v. l.): Sara Josef, Geschäftsführerin Exil e.V.; Ralf Hellige, Vorstandsmitglied der Stiftung der Sparkasse Osnabrück; Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher Terre des Hommes; und Deborah Berndt, Mitarbeiterin des Exil-Projekts „FreiZeit für junge Geflüchtete“. Foto: Exil e.V./Marlene Schriever

Auch Terre des Hommes unterstreicht die politische Bedeutung der Ausstellung: „Das europäische Asylsystem verschlechtert die Bedingungen für Geflüchtete und auch für schutzsuchende Kinder zunehmend“, betont Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von Terre des Hommes. „Dahinter stehen politische Entscheidungen, denn um Asylverfahren zu zentralisieren und Menschen schneller abzuschieben, wurden zahlreiche asyl- und aufenthaltsrechtliche Regelungen verschärft. Die Folgen spüren vor allem diejenigen, die am meisten Schutz brauchen, nämlich Kinder und Jugendliche. Dabei gelten Kinderrechte überall – auch in Erstaufnahmeeinrichtungen. Mit dieser Ausstellung möchten wir aufrütteln und zugleich Mut machen, sich für bessere Perspektiven einzusetzen.“

„Thema wird leider oft übersehen“

Ermöglicht wird die Präsentation der Ausstellung in Osnabrück durch eine Förderung der Stiftung der Sparkasse Osnabrück. „Wir freuen uns sehr, dieses wichtige Projekt zu unterstützen“, so Ralf Hellige, Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftung. „Die Ausstellung sensibilisiert für ein Thema, das leider oft übersehen wird. Sie zeigt eindrucksvoll, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche in Erstaufnahmeeinrichtungen leben und dass Engagement vor Ort etwas bewegen kann.“

Die Ausstellung „Kein Ort für Kinder!“ ist vom 24. bis 30. Oktober 2025 in der Exil bewegt gGmbH, Möserstraße 36, Osnabrück, zu sehen.

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 10 – 19 Uhr
Samstag: 14 – 16 Uhr

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